Foto: Klaus Mittermayr

Hinter der Figur

Geistiger Vater der Kunstfigur „Wanger Martina“ ist der Schauspieler und Kabarettist Wolfgang Huber. Er wurde am 8. September 1987 geboren und wuchs, wenig überraschend, im oberösterreichischen Innviertel auf. Sein Heimatort Eberschwang erwies sich dabei als absoluter Glücksfall für den sprachbegabten, künstlerisch veranlagten Burschen. Ist die Dreieinhalbtausend-Seelen-Gemeinde doch weitum bekannt für ihr blühendes, buntes Vereinsleben, ihre gleichsam traditionsreichen wie originellen Veranstaltungen in der Ball- und Faschingssaison und nicht zuletzt für die kreativen Köpfe, die sie damit immer wieder hervorbringt.

Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Altenfachbetreuer fasste Wolfgang Huber 2008 den Entschluss, seine Berufung zum Beruf zu machen und sich an der Schauspielschule Linz anzumelden. Er schloss sie im Rahmen der paritätischen Prüfung zum diplomierten Schauspieler in den Kammerspielen Wien im Jahr 2012 erfolgreich ab. Was folgte, waren fünf Jahre des Mitwirkens in völlig unterschiedlichen Produktionen, vom Kindertheater bis zu einem Imagefilm für Österreichs Notare. Einige davon waren tolle Gelegenheiten um Praxis zu sammeln, andere vielen eher unter das Motto „Ich war jung und brauchte das Geld“.

Für seinen Sprung auf die Kabarett-Bühne vollendete Huber 2017 die Kunstfigur „Wanger Martina“. Sie soll ein Querschnitt all dessen sein, was ihm während seines Lebens im ländlichen Oberösterreich an Gewohnheiten und Charakteren unterkam und unterkommt. Sie soll ihm die Möglichkeit bieten, alle seine Stärken auf der Bühne in einem Zug auszuspielen, als da wären: Satire, Singen, Dichten, Travestie und vor allem die Fähigkeit, sich seine Texte und Programme selbst zu schreiben. Und sie soll all jenen, die mit einem gewissen Maß an Selbstironie und der Fähigkeit ausgestattet sind, ab und zu um eine Ecke zu denken, einfach einen unterhaltsamen Abend bescheren.

Alle Fotos: Klaus Mittermayr (KM-Photography)

„Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist. Er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an.“

Kurt Tucholsky